Was das Herz bejährt – in 6 Schritten zum Herzenswunsch
In 6 Schritten zum Herzenswunsch
Kennst du das Gefühl, pünktlich zum 01. Januar etwas verändern zu wollen? Hoch motiviert, mit der festen Überzeugung, dein Ziel auch wirklich verfolgen zu wollen, mit allem was dazu gehört. Du startest gut, dein Entschluss steht fest, aber nach spätestens 3 Monaten sind die guten Vorsätze doch wieder Geschichte. Woran liegt das und überhaupt, sind Neujahrsvorsätze wirklich sinnvoll?
Das wir uns weiterentwickeln möchten, Dinge in unserem Leben verändern wollen, wir in Bewegung bleiben, ist völlig natürlich. Warum das häufig zum Jahresbeginn der Fall ist, ist ein Phänomen, das Wissenschaftler „Fresh Start Effect“ nennen. Forscher gehen davon aus, dass es uns zu einem festgelegten Zeitpunkt leichter fällt unsere Pläne in die Tat umzusetzen. Nicht umsonst sorgt genau dieser Effekt dafür, dass bspw. die Yoga- und Fitnessstudios der Republik im Januar ziemlich voll sind.
Ein neues Jahr wirkt also wie ein idealer Zeitpunkt für Neuanfänge. Die Tage zwischen den Jahren eignen sich hervorragend um Inne zu halten und Bilanz zu ziehen. Einen kurzen Rückblick zu wagen: Wie ist mein Jahr gelaufen? Wo stehe ich? Wo möchte ich hin? Was habe ich schon alles geschafft? Was fehlt mir noch, zu meinem persönlichen Glück?
Wann ist Veränderung sinnvoll?
Wir persönlich finden, dass für Veränderung immer Zeit ist. Ob an Neujahr, Ostern oder einem Mittwoch. Manchmal nehmen wir uns überhaupt keine Veränderung vor und plötzlich klopft sie an die Tür. So ist das Leben: Es steckt voller Überraschungen.
Grundsätzlich ist Veränderung eine gute Sache, wenn du für dich erkannt hast, etwas verändern zu wollen und diese Veränderung für dich ganz persönlich Sinn macht. Hier kann Yoga eine wunderbare Hilfe sein. Der Yogaweg wird begleitet durch diverse Prinzipien. Ein Prinzip davon nennt sich Sankalpa: dein innerer Herzenswunsch.
- SAN: „ein tiefer Wunsch, der sich im Herzen formiert hat“
- KALPA: „die Regel, die vor allen Regeln beachtet werden muss“
6 Hilfreiche Schritte
Was ist mein innerer Herzenswunsch? Eine einfache Frage, die Antwort dazu ist eine ganz persönliche Entdeckungsreise, die viel Geduld und Übung bedarf. Wir alle tragen eine bestimmte Vorstellung in uns, wie wir unsere Ziele erreichen. Diese inneren Bilder kannst du dir in der Ruhe und Meditation am besten abrufen und verankern. Manchmal braucht es dafür ein paar Anläufe, drum sei nicht zu streng mit dir und versuche, die Antwort nicht zu erzwingen. Wir haben uns hier 6 Schritte überlegt, die dich deinem inneren Herzenswunsch näherbringen:
- “ Findungs-Praxis“:
- Meditation: In der Meditation hast du die Möglichkeit tiefer in dich hineinzuspüren. Aus deiner kreisenden Gedankenwelt auszusteigen und mehr in Kontakt mit deinen Bedürfnissen oder dem was du brauchst und möchtest einzutauchen. In der Meditation kannst du einen Fokus – dein Sankalpa entdecken und verankern.
- Ruhige Zeiten in der Natur: sich nach der Hektik des Alltags mit der Ruhe der Natur und des Waldes zu verbinden, kann eine sehr klärende und fokussierende Wirkung haben.
- Progressive Muskelentspannung: Die PME ist ein körperbasiertes Entspannungsverfahren. Du lernst Muskelgruppen bewusst anzuspannen, sie dadurch intensiver zu spüren und anschließend gezielt wieder zu entspannen. Durch diese Möglichkeit, ein tieferes Gespür für Entspannung zu entwickeln, kommst du wieder mehr in Kontakt mit dem, was du brauchst und möchtest.
- Yoga Nidra: Der Indische Yogameister Paramahamsa Satyananda sah Yoga Nidra als eine der wirkungsvollsten Methoden an, um sein Sankalpa zu verinnerlichen oder gar zu verändern.
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Formuliere deinen inneren Herzenswunsch:
- So kurz wie möglich
- Positiv
- In der Gegenwartsform
- In deiner eigenen Sprache
- Lass dir Zeit: Manchmal braucht es ein paar Anläufe, bis wir unser Sankalpa gefunden haben. Darum wiederhole deine Findungs-Praxis ein paar Mal und sei offen dafür, dass sich dein Sankalpa auch verändern kann.
- Bleib realistisch: Formuliere Ziele die für dich fordernd aber erreichbar sind! Du kannst dir auch Etappenziele überlegen.
- Erinnere dich: wiederhole oder rezitiere dein Sankalpa immer wieder, bspw. während deiner Yoga Praxis.
- Vertraue dir: Auch wenn dein Alltag die Erreichung deines Sankalpa vielleicht auf den ersten Blick unerreichbar macht, sei nicht verunsichert! Erinnere dich an die Möglichkeit der Etappenziele oder der Veränderung deines Sankalpa.
Die Zeiten, in denen wir uns mit uns selbst beschäftigen sind selten, wertvoll und wichtig. Es ist die Gelegenheit nach innen zu schauen und unserem Inneren eine Stimme zu verleihen. Es sind Zeiten, in denen wir einer Klarheit begegnen, die im Alltag meist eher unsichtbar ist. Jeder gute Vorsatz gibt unserem Leben auf eine gewisse Art und Weise eine Richtung – einen roten Faden. Wir mögen unsere Ziele nicht immer gleich klar formulieren können, noch sofort erreichen, womöglich scheitern wir auch und brauchen einige neue Anläufe, bis wir vorankommen. Aber auch das ist Veränderung und auch das gehört zum Leben dazu. Fakt ist: Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut!
Veränderung muss von Herzen kommen, nur dann macht sie auch wirklich Sinn
Namasté,
deine Susi und Eva
P. S. Es gibt ein inspirierende Bücher, in dem schöne und alltagstaugliche Übungen vorgestellt werden, dich in Veränderung und Weiterentwicklung zu üben und dich deinem persönlichen Glück ein Stückchen näher zu bringen:
- Anna Trökes und Bettina Knote: Yoga Glück
- Swami Satyananda Saraswati: Yoga Nidra
Foto: unsplash/JamezPicard