Auf diesem Bild sind gesunde Füße auf einem Balkon in Stuttgart West.

Gesunde Füße – stabile Basis – Teil 1 neben der Yogamatte

Mehr Fuß in deinem Leben
– 5 Übungen für gesunde Füße neben der Yogamatte – 

„Wer mit den Füßen fest auf der Erde steht kann mit dem Scheitel den Himmel berühren.“ (Hans Kudszus)

Unsere Füße sind Meisterwerke der Evolution. Vom Vierbeiner zum Zweibeiner. Dein ganzes Körpergewicht verteilt auf einer beschaulichen Fläche – das ist mehr als genial! Unsere Füße tragen uns jeden Tag durchs Leben und halten hohen Belastungen stand. Wir muten ihnen sehr viel zu und schenken ihnen trotzdem sehr wenig Aufmerksamkeit. In Indien gelten Lotusfüße als Metaphern für Heilige, spirituelle Meister oder Gurus. Wer die Füße eines solchen Menschen berührt, wird ewiges Glück erfahren. 

Hand aufs Herz, wann hast du deinen Füßen das letzte Mal deine volle Aufmerksamkeit geschenkt? Beim Schuhe kaufen? Fußnägel lackieren? Pediküre? Im Stand auf der Yoga Matte?

Deine Füße können so viel. Die Beziehung zu deinen Füßen zu stärken lohnt sich!

Schließlich bilden sie dein Fundament um fest und stabil auf der Erde zu stehen und durchs Leben zu laufen. Wie bei einem Haus, das auch nur stabil stehen kann, wenn sein Fundament stabil und gut ausgerichtet ist. Mit gut ausgerichteten Füßen beugst du Haltungsschäden vor, läufst Schmerzfrei durchs Leben und kannst deine Yogapraxis verbessern. 

Die Konstruktion unserer Füße ist filigran aber robust, eben ein Meisterwerk. 

Unser Fußskelett besteht aus:

  • 26 Einzelknochen und 2 Sehnenbeinen (kleiner Knochen, eingebettet in eine Sehne im Bereich des Vorfußes) die gelenkig miteinander verbunden sind. 
  • Diese Einzelknochen lassen sich unterteilen in Fußwurzelknochen, Mittelfußknochen und Zehenknochen.
  • Unser Fuß besteht aus 107 Bändern und Sehnen sowie 20 Muskeln.

Das Anforderungsprofil unserer Füße ist ziemlich anspruchsvoll:

  • Laufen
  • Abrollen
  • Springen
  • Abfedern
  • Ausbalancieren

Bei einem Sechs-Meter-Weitsprung wird der Fuß mit dem Äquivalent einer Tonne Gewicht belastet. Grandios, wie er dieser Belastung standhält und nicht zerbricht. Dank einer genialen Gewölbekonstruktion und einem raffinierten Zusammenspiel von Bändern und Muskeln. Dein Quer- und dein Längsgewölbe bilden dein stabiles Fundament. Mit Yoga kannst du deine Fußmuskulatur kräftigen und dein Fußgewölbe stärken – sogar reaktivieren.

Fehlstellungen und Ursachen

Fehlstellungen, sofern sie nicht angeboren sind, entstehen durch Fehl- und Überbelastung. Die Folgen sind schmerzhaft und beeinträchtigen dich von Fuß bis Kopf. 

Ärzte sagen, die Erfindung der Schuhe ist auch die Entstehung der Fußdeformation. Knick-, Senk- und Spreizfüße sind schon lange keine Fremdworte mehr, Hallux und Krallenzehen sorgen oft dafür, dass du deine Füße lieber versteckst. Durch das permanente tragen von Schuhen kann sich unsere Fußmuskulatur nicht entwickeln und bildet sich zurück. Das müssen wir ändern!

Es gibt wunderbare und einfache Übungen für die Gesundheit deiner Füße. Auch neben der Yogamatte:

  1. Fußmassage:
    greif dir deinen rechten Fuß und massiere deinen Fuß vom Großzeh bis zur Ferse herunter. Streich deinen Fuß so richtig aus und komm zurück zum Großzeh. Wiederhole das pro Zeh, bis du beim Kleinzeh angekommen bist. Danach wechsel zum linken Fuß.

  2. C-Bogen:
    Diese Übung mobilisiert deinen Vorfuß und du gewinnst an Beweglichkeit im Vorfuß. Setze dich auf einen Hocker oder auf eine Matte und greife mit beiden änden dein Großzehengrundgelenk und dein Kleinzehengrundgelenk deines rechten Fußes. Schiebe jetzt beide Knöchel aufeinander zu, ohne den Vorfuß zusammenzudrücken oder auseinanderzuziehen. Vermeide es auch deine Zehen zu krallen oder zu spreizen. Laß die Zehen ganz entspannt. Wiederhole das rhythmisch: Forme deinen C-Bogen im Vorfuß und lass wieder los. Täglich 3-5 Minuten wirken Wunder.

  3. Ein Küsschen in Ehren:
    Um dein Impulszentrum im Vorfuß zu erkennen und zu aktivieren und die Ballenmuskulatur zu kräftigen, setze dich auf einen Hocker und platziere einen kleinen flexiblen Ball (bspw. ein Faszien Ball) mittig unter deinem Vorfuß – deinem Vorfußquergewölbe. Aktiviere dein Vorfußgewölbe, spanne deine tiefe Ballenmuskulatur an und versuche den Ball mit deiner Vorfußsohle zu greifen (zu küssen) und ihn hochzusaugen ohne dabei deine Zehen zu krallen. Die Mitte deines Vorfußes hebt sich dabei leicht vom Boden ab. Halte das für einige Sekunden. Wiederhole das 30 Mal und wechsle dann zum linken Fuß. 

  4. Raupengang:
    Du kannst die Übung im Stehen oder im Sitzen ausführen. Krabbel mit deinen Fußzehen nach vorn und wieder zurück. Achte darauf, dass du deine Zehen betont beugst und wieder streckst. Wiederhole das 15x pro Fuß. Bei Schmerzen gönne dir eine kleine Pause.

  5. Barfußlaufen:
    Das trainiert deine Fußmuskulatur und stimuliert deine Fußsohlen positiv. Du entwickelst mehr Gefühl für deine Füße und du beugst Fehlstellungen, Hühneraugen und Großzehenschiefständen vor.

Erlaube dir mehr Fuß in deinem Leben! Mit diesen kleinen unkomplizierten Übungen stärkst du die Beziehung und Gesundheit zu deinen Füßen und schenkst ihnen die Aufmerksamkeit, die sie verdient haben – es lohnt sich! 
Wie du dich nicht nur im Alltag für die Gesundheit deiner Füße einsetzen kannst, sondern auch ganz gezielt die Yogapraxis dazu nutzen kannst, liest du im 2. Teil des Artikels.