Auf diesem Bild sind Blumen im Yoga Studio in Stuttgart als Zeichen der Dankbarkeit.

Dankbarkeit: ein Geschenk an uns selbst?

Das Geschenk der Dankbarkeit 

Seit Juni sind wir nun mit unserem Yoga Studio in der Bismarckstraße in Stuttgart West, und ehrlich gesagt ist es wahrscheinlich wie mit dem Kinder kriegen: hätte ich gewusst wie viel Arbeit auf mich zukommt….
ich hätte es vermutlich dennoch getan.

Auch wenn es zwischenzeitlich manchmal ganz schön knifflich für meine zarten Nerven war: die Heizung viel zweimal aus, die Studiotür verklemmte sind und stand Nächte lang offen, das Abwasser floß über und die Polizei kam zu einer Studiodurchsuchung (vielleicht unterrichten wir ja gar nicht Yoga, sondern pflanzen illegal Hanf an…).

Und dann, als mir mal wieder im Yoga Studio stehend bewusst wurde, was es noch alles zu tun gibt, nahm mich eine Teilnehmerin zur Seite und sagte: „Vielen Dank. Vielen Dank, das es mit Fuß über Kopf einen Ort gibt, an dem ich genau so sein kann, wie ich bin“. Dieser Satz wurde mir wie ein riesiges Geschenk überreicht. Und brachte mich aus meinem Kopf und in diesen Moment. Und somit an den Ort der Dankbarkeit.

Dank der vielen lieben Menschen, die uns über die Jahre ihr Vertrauen geschenkt haben, konnte unser Yoga Studio bestehen und wachsen. Als Zeichen der Dankbarkeit und des gemeinsamen wachsen, stehen aktuell für alle Mitglieder eingetopfte bunte Pflanzen zum mitnehmen auf den Fensterbänken.

Warum lohnt es sich, Dankbarkeit zu entwickeln?
Dankbarkeit ist nicht nur ein Geschenk an andere, sondern auch an sich selbst:
Studien aus Berkeley weisen darauf hin, das sich eine Haltung von Dankbarkeit positiv auf die psychische und physische Gesundheit auswirkt. Dankbare Menschen leiden weniger unter Neid, Angst und Depression. Sie erleben mehr Freude und Optimismus. Ihr Blutdruck ist niedriger, ihr Immunsystem stärker und ihr Schlaf besser.

Wie entwickeln wir Dankbarkeit? Für Anfänger
Eigentlich könnte man meinen, das es recht einfach ist, dankbar zu sein. Zumindest wenn man bedenkt, wie gut es uns im globalen Vergleich geht. Doch in der Eile des Alltags fällt unser Blick eben oftmals auf das, was es noch alles zu tun gibt. Auf das, was noch nicht so ist, wie wir denken, das es sein sollte. Somit kann es hilfreich sein, sich zunächst an eine Haltung von Dankbarkeit zu erinnern. Und sie wie ein neues Hobby zu trainieren:

1. führe ein Dankbarkeits-Tagebuch: notiere jeden Abend 3 Dinge, für die du an diesem Tag dankbar bist. Das können ganz alltägliche Dinge sind (eine warme Dusche, leckerer Kaffee, etc.). Mit der Zeit wird dir diese Übung immer leichter fallen.

2. Lass Menschen in deinem Umfeld wissen, wofür du ihnen dankbar bist: Dies kann bspw. in Form eines Briefs an jemanden sein, der dich auf irgendeine Art unterstützt hat. Doch auch im Alltag finden wir Menschen, denen wir Dankbarkeit entgegen bringen können: dem Mann auf dem Wochenmarkt, der auch im Winter sein Gemüse verkauft, Handwerker, die defekte Türen/Heizungen/Abflüsse/hierkanndeineigenesAltbaudesasterstehen reparieren, Nachbarn, die unsere Post entgegen nehmen, etc.

3. Nimm Dankbarkeit von anderen an: Auch wenn es manchmal leichter ist, Dankbarkeit anderen Menschen entgegen zu bringen als sie selbst anzunehmen.

Wie entwickeln wir Dankbarkeit? Für Fortgeschrittene
Auch wenn wir mit den oben genannten Übungen eine dankbare Haltung entwickeln können, so ist diese doch immer an etwas gebunden: das die Dusche warm, der Kaffee lecker, die Handwerker hilfsbereit sind, etc. Und was, wenn nicht? Dann kann unsere Dankbarkeit mal ganz schnell verloren gehen. Es sei denn, wir finden etwas anderes, für das wir dankbar sein können.

Oder aber, wir entwickeln eine Form der Dankbarkeit, die über äußere Umstände hinaus geht:
Z.B. für das Leben an sich und für die Erfahrungen, die wir machen dürfen. Für menschliche Kontakte ganz allgemein. Für unsere Gedanken und Gefühle. Und für diesen Moment. Genau so, wie er ist.